Eine zugegebener Maßen recht merkwürdige Überschrift „Don’t touch the holy CR2 Cow“ für einen Artikel ist das ja schon, aber es trifft den Nagel direkt auf den Kopf.
Wer sich mit dem Thema der digitale Fotografie näher beschäftigt stolpert recht schnell über das Rohdatenformat. Dabei handelt es sich um die nahezu unbehandelte Form von Daten eines Bildes. Genutzt wird diese Form der Speicherung von Bildern um möglichst wenig bis keinen Verlust an Bilddaten zu erhalten und das aufgenommene Bild im nach hinein noch gut bearbeiten zu können.
Don’t touch the holy CR2 Cow eine Bewertung
In aller Regel werden die aufgenommenen Bilder im JPEG-Format auf der Speicherkarte in der Kamera gespeichert. Dieses Bildformat wird genutzt um die Bilder zu komprimieren und somit mehr Bilder auf ein Speichermedium zu sichern. Um es vereinfacht zu erklären werden beim Speichern eines Bildes im JPEG-Format nicht alle vorliegen Bilddaten gespeicherten sondern vielmehr nur die Informationen die zur Darstellung des Bildes letztendlich genügen. Es gibt verschiedenen Grade der Komprimierung, die grundsätzlich immer Qualitätseinbußen mit sich bringen. Dies ist nicht immer gewünscht. Da bietet es sich an das Fotos im Rohdatenformat, oder auch weit verbreitet als RAW-Format bekannt, gespeichert werden.
Eine sehr gute und ausführliche Erläuterung des Themas Komprimierung von digitalen Bildern ist hier zu finden: Die JPEG-Kompression – von S.Wickenburg, A.Rooch und J.Groß.
Wie man sich nun gut vorstellen kann macht es schon einen Unterschied ob man die Bilder komprimiert. Somit in Falle meiner Kamera etwa das Doppelte an Bildern auf der Speicherkarte ablegen kann. Oder ob man für die Nachbearbeitung von Bildern weniger Speicherplatz in Kauf nimmt.
Die verschiedenen Sichtweisen
Nun gibt es diverse Lager die zum der Meinung sind es sei ausreichend ein Bild im JPEG-Format zu speichern. Allen Fotografen stellen sich da die Nackenhaare auf, da sie grundsätzlich der Meinung sind alles andere als Speichern der Bilder im RAW-Format sei Unfug.
Ich tänzle ja so ein wenig zwischen den beiden Lagern. Auch bin ich der Meinung für Schnappschüsse reicht es vollkommen aus diese komprimiert zu speichern und selbst aufwendigere Bilder können so problemlos gespeichert werden. Dafür ernte ich regelmäßiges Kopfschütteln von fotobegeisterten Menschen in meiner Umgebung. Wenn ich nach einer Begründung für ihre ablehnende Haltung frage wird mir dies damit begründet, dass ich Bilder gar nicht mehr bearbeiten und das Letzte aus ihnen herausholen kann wenn dies nicht im RAW-Format erfolgt. Stelle ich im Gegenzug die Frage wie oft man denn im Allgemeinen Bilder im nach hinein bearbeitet, und dabei spreche ich von der Anpassung der Belichtung, des Weißabgleichs oder auch der Tonwertkurve, so erhalte ich stets die Antwort nicht unbedingt oft. Aber man wäre natürlich in der Lage es zu tun.
Da stellt sich mir dann die Frage ob ich lieber die Möglichkeit habe eventuell wenn ich unbedingt möchte Bilder im nach hinein „hochqualitativ“ zu bearbeiten, und dafür nur die Hälfte an Bildern aufnehmen zu können. Oder ob ich nun die vermeintlich schlechteren Bilder in Kauf nehme, aber dafür mehr aufnehmen kann. Ich entscheide mich dabei für Letzteres und lebe ganz gut damit. Es ist schlicht und ergreifend nicht richtig, dass ich Bilder nur im RAW-Format gut bearbeiten kann. Auch das Bilder im JPEG-Format können bearbeitet werden, auch wenn ich nicht auf alle Parameter der Kamera gleichermaßen eingehen kann.
In diesem Sinne allezeit gutes Licht und ich hoffe ihr habt immer genügend Speichermedien dabei. 😉
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